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Ansitz-Zeit



Wir schreiben das Jahr 2014 ...der Mai,  unendlich schöne Abende  ... auch wenn es die letzte Tage viel geregnet hatte, aber dafür gibt es ja die passende  Kleidung, und so richtig wohl fühlt sich der Gummistiefel erst, wenn er 2 kg Lehm mit sich herummschleppt.


Ich durfte die meine ersten Ansitze nach der Jägerprüfung auf verschiedenen Kanzeln und Leitern verbringen. Von derartigen Berichten gib es ja Hunderttausende. Ich reihe mich irgendwann bestimmt da mit ein, indem ich mal einen besonderen Ansitz ganz genau beschreibe.


Heute jedoch fällt mir zunächst einmal auf, dass alles noch neu und aufregend ist. Ich weiß vieles zu deuten, was ich zuvor nicht einmal gesehen habe. Und wenn ich in die Dämmerung schaue, werde ich nicht müde. Meine Augen reiße ich noch auf, und eigentlich bin ich helle wach und wahrscheinlich viel zu aufgeregt ...  aber die Natur hat alle Zeit der Welt und dann lernt man doch eher ruhig zu bleiben. Jetzt ist es erstmal so, dass ich von allen Seiten gefragt werde

"und... haste bestanden?".

Kurz nach dem "Jup", "Jo", "Ja" oder dem einfach Nicken kommt gleich die nächste Frage:

"Haste schon 'ne Waffe?"

oder "Sieht man Dich jetzt nur noch bewaffnet?", reichlich Scherze dazu und gewiss nicht böse gemeint.
Aber was geht in den Menschen eigentlich vor, was denken sie? Dass ein Jäger ist nur dann ein Jäger ist, wenn er ne "Wumme" mit sich rumschleppt?
Noch sind meine "Gänge" ohne Waffe. Und das stört mich auch überhaupt gar nicht! Erstmal muss man lernen zu sehen - denke ich.
Übe das Ansprechen, frage Jäger in meiner Nähe Löcher in den Bauch und erhalte geduldig Antworten. Die Jäger, die mir soviel beibringen, nenne ich Lehrprinzen. Man hat wirklich Glück, wenn man einen hat, der sich soviel Zeit nimmt und einem alles erklärt. Ich weiß das sehr zu schätzen! 


Kürzlich sah ich das erste mal in freier Wildbahn Rebhühner. Eine ganz besondere Premiere für mich. Was sollte ich da also schon mit einer Waffe? Zwei Rebhühner machen noch keine Kette. Und weil wir jede kleine Chance nutzen sollten, damit diese Art uns hier erhalten bleibt, versteht es sich von selbst, dass man darauf nicht die Jagd ausübt.



Gleichwohl:
Heute habe ich ihn abgeholt. Meinen Jagdschein!
Die Freude ist komplett! Warum jetzt erst?


Mitte Mai hatten wir die Abschlussfeier des Jagdkurses mit einer sehr feierlichen Übergabe der Urkunden.
Ein Jagdhornkorps, das wirklich sehr gut geblasen hat, die Sprecher: Vorsitzender der Kreis Jägerschaft, Kursleiter und der Vertreter der unteren Jagdbehörde, wünschten den neuen Jungjägern "Weidmannsheil" und auch Weitsicht, denn so wie wir uns künftig in allen Lebenslagen benehmen, schlägt es dann doch auf die Jägerschaft allgemein zurück.


Unter den Augen unserer Dozenten erhielten wir unsere Urkunden und ein kleines Andenken.
Bevor wir abschließend den Abend bei Bratwurst und dem ein oder anderen feierlichen Bierchen ausklingen ließen, haben auch wir uns natürlich auch bei den Dozenten bedankt. Ein kleines Präsent war es uns natürlich wert und wenn schon jemand so leidenschaftlich dabei ist wie unser Kursleiter, dann möge ihn das frische Murmeltierfett gesund erhalten :-) ... und seiner Frau wünsche ich Geduld und immer guten Wind :-D  


Nun, Alles zusammen war auch hier eher ein Prozess, erst die bestandenen Prüfungsteile, dann die Übergabe der Zeugnisse... aber jetzt den Jagschein tatsächlich in den Händen zu halten - unbezahlbar!


Und nun mit Waffe?
Kinner's ... et kümmt wenn et kümmt! Ruuuuhig bleiben  -  atmen, kein Grund mit den Hufen zu scharren.


Aber... man könnte sich ja mal damit beschäftigen, was so eine gute Waffe für den Jungjäger wäre.

Vielleicht beim nächsten Mal.
 

 
K