skip to content
  • Dackel

    Dackel

    Einer für alle Fälle ? Auf dem Weg zum Jagdteckel und was das andere Ende der Leine lernen muss
    read more..
  • foersters

    Blog - die Zeit des Jungjägers

    Meine Zeit als Jungjäger - "Viel gelernt Du hast - zeigen Du musst was nun in dir steckt ! "
    read more..
  • Blog Vorbereitungslehrgang Jägerprüfung

    Übersicht nach Themen

    Der Blog zur Jägerprüfung, Vorbereitungskurs 2013/2014
    read more..
  • Björn Bleiss Interview

    Interview mit einem Knipser

    Mit Björn Bleiss über die Fotografie von Wildtieren
    read more..
  • Beller Wald

    Tag 2. Exkursion Beller Forst

    Die Sicht auf die Natur veränderte sich für mich seit der ersten Exkursion in diesem Wald
    read more..
  • Hochsitzbau

    Hochsitzbau & Ansitz

    Irgendwo rannte noch nen Jogger durch die Gegend.... ja, des Nachts.
    read more..
  • Liebe zum Sumpf

    Liebe zum Sumpf

    Meine ersten Schritte als Jäger im Sumpfrevier
    read more..

Datt Schwattzwild

Dem geneigten Kursbesucher wird auffallen, dass wir heute nicht mit Schwarzwild anfingen, sondern mit Wiederholungen des Gams- und Muffelwildes und dann noch über das Steinwild sprachen. Ich habe es aber in den Tag 21 eingefügt um es zusammenhängend zu halten.

 

Wir sprechen hier im ganzen von Sauen, nicht Säuen und nicht Schweinen, die gibt es im häußlichen Stall, Sauen im Wald.

Eber heißen Keiler, die Sau nennen wir Bache.
Einige Begriffe sind geschlechtsspezifisch wie die allseitsbekannten Eckzähne. Beim Keiler sind es die Waffen oder Gewaff, die im Oberkiefer sitzenden Harderer und größeren im Unterkiefer sitzenden Hauer. Bei der Bache bleiben wir bei Haken.

 

Waffen sind auch der rechte Ausdruck, halndelt es sich beim Schwarzwild doch um wirklich wehrhaftes Wild. Auch wenn Luchs und Wolf wieder in Deutschland zu finden sind, sprechen wir beim Schwarzwild doch eher als das letzte wahre wehrhafte Wild in unseren Wäldern.

 

 Folgende Begriffe sollten wir kennen:

Ohren --> Teller

Maul --> Gebrech

Nase --> Wurf mit Scheibe

Augen --> Lichter

Oberschenkel --> Keule, Schlegel

Geschlechtsorgane --> Kurzwildbret (Hoden), Pinsel (nicht Keilriemen! :) ) und das weibliches Gegenstück Feuchtblatt

Schwanz --> Pürzel mit Quaste (Haare am Ende des Pürzels, die besonders im Erwachsenenalter ausgebildet ist)

 

Wildschweine können recht groß werden 1,5m - 1,8m lang, 0,8m-1m hoch und 100-200kg schwer. Bachen sind etwas geringer und werden etwa bis 120kg schwer. Allerdings ist das ganze sehr abhängig von den Lebensbedingungen und es ist auch bekannt, das die Größe in nordöstlicher Richtung ansteigt, also im Südwesten Deutschlands wird allgemein Wild nicht so groß wie im Nordosten. Das SW ist in ganz Europa verbeitet, dabei meidet es das Hochgebirge.

 

Jagdzeit 01.08.-31.01.
Die Strecken beim Schwarzwild schwanken sehr, allein in NRW zwischen 10.000 und 30.000.

 

Lebenszyklus:
Im November / Dezember ist die "normale" Rauschzeit, nach 3 Monaten, 3 Wochen, 3 Tagen( Merke 333 oder etwa 4Monate) werden die ca. 700g schweren Frischlinge in einem Wurfkessel gesetzt. Nach zwei Wochen verlassen Bache und Frischlinge zum erstenmal den Kessel und gehen gemeinsam auf Nahrungssuche. Nach ca. 4 Wochen schließt sich die Familie wieder der Rotte an.

Es werden i.d. R. bis zu 8 (manchmal auch 10) Frischlinge gesetzte, allerdings sind beim Wildschwein immer nur 8 Zitzen Milchführend.
 

Solange die männlichen Stücke nicht geschlechtsreif sind, verbleiben sie bei der Rotte, danach werden sie Vertrieben und bilden selbst kleine Überlauferrotten.

Wildschweine sind Allesfresser, das fängt bei im Boden lebenden Insekten an, geht über Mäuse und NIederwild, auch Rehkitze und hört bei Aas auf. Zum durchwühlen des Bodens verwenden sie ihren Wurf und die an der "Nase" endende Scheibe. Damit ertasten sie ihre Nahrung während sie den Geruch hervorragend aufnehmen können.
Erinnern wir uns mal an Trüffelschweine und das in Niedersachsen bekannte Drogenschwein. Dafür sieht es nicht besonders gut, braucht es auch nicht, denn es hört extrem gut, ist sehr intelligent und in allem zusammen deshalb auch so schwierig zu bejagen.
Die Sauen sind nachtaktiv, heute, ursprünglich waren sie tagaktiv, aber sie haben gelernt, dass die Dunkelheit mehr Sicherheit bietet. Nahrung findet Schwarzwild aber auch in Städten, wo sie zunehmend zu einem Problem werden, da hier nicht gejagt werden darf, empfindet es auch unsere Wohngebiete als eben besonders sicher. Aber wo kein Wohngebiet ist, da ist vielleicht Landwirtschaft und da gibt es Felder mit Kartoffeln, Mais und anderen Getreiden, was auch hier gewisse Spannungen schafft und das Schwarzwild auf der Beliebtheitsskala erheblich sinken läßt.

 

Schwarzwild ist auch sehr sozial, die Rotte wird geführt durch eine Leitbache mit ihren subdominaten Bachen. Die Leitbache entscheidet wo gefressen wird und auch wann die Rauschzeit beginnt. So wäre sichergestellt, dass die Setzzeit zu einem für die Frischlinge günstigen Zeitpunkt stattfindet. Bei Verlust einer führenden Bache werden die Frischlinge nicht verscheucht, allerings kann ein Säugen verweigert werden. Oftmals kommt es aber zu "Adoptionen".

 

Wir können das Alter nicht wirklich an der Größe feststellen. Lediglich Frischlinge von Überläufern, bzw. erwachsene Tiere unterscheidet die Färbung und die Größe. Ab dem Überlauferstadium kann je nach Nahrungsangebot das Gewicht stark zunehmen, weshalb sich das wahre Alter nur noch am Gebiss feststellen läßt. Ein Anhaltspunkt zwischen Jugendklasse und Erwachsenenklasse ist vielleicht noch der Pürzel, der im Erwachsenen Alter mit mehr Haaren und damit mit dem Quast am Pürzel bestimmt werden kann kann.

 

Keiler werden, je älter sie werden zunhemend zu Einzelgängern. Gelegentlich haben sie wie Rotwild einen Adjudaten. Man muss mit Keilern auch in Gebieten rechen die gerade nicht beliebte Wildschweingebite sind, hin un wieder ziehen die älteren Keiler bewußt aus diesen Regionen, Rotten bedeuten außerhalb der Rauschzeit eben auch Stress.

Zur Rauschzeit entwickeln Keiler Feromone die das Fleisch untauglich machen können. Insbesondere dann wenn man das Wildbret erwämt. Mettwurst und Schinken läßt sich dann nur noch darauf herstellen.
In dieser Zeit "klappern" die Keiler auch mit ihrem Gebiss und der Speichel wird schaumig und steif, diesesSekret werden dann an Bäumen und Büsche "abgestreift"  und dient eben der Geruchsverbreitung - also als Lockstoff für`s weibliche Geschlecht....

 

Wie schon geschrieben läßt sich das Alter bis zur Erwachsenenklasse am Gebiss feststellen :

Ich habe bis jetzt 3 Bücher zu dem Thema gewälzt, aber eine schlanke Beschreibung die leicht lernbar ist, ist mir nicht untergekommen:

 

 3-4 Monate,  Milchgebiss fertig bis 11 Monate nur stiftartige Zähne

 

12 Monate, Überläufergebiss die äußeren Schneidezähne  und Eckzähne kommen neu

 

15 Monate, die inneren Schneidezähen (I1) kommen neu - U-Form - der Schneidezähne

 

18 Monate,  die mittleren Schneidezähne (I2) kommen neu   - sieht aus wie be Nagetieren - im Buch sprechen die von "Bogenform" ... Fantasie hamm se ja

 

21- 24 Monate, M3 bricht durch

 

24 Monate, die Schneidezähne I1 und I2 , alle 4 sind auf gleicher Höhe und bilden eine gerade Kante - M3 komplett ausgewachsen

 

Danach ist eine ungefähre Altersbestimmung nur noch an anhand des Gewaffs möglich,

- bei Bachen wachsen die Wurzelenden der Haken mit dem 6. Lebensjahr zu, das Wachstum ist damit abgeschlossen

- bei Keilern wachsen die Eckzähne ein leben Lang weiter, die Wurzelenden bleiben offen, die Schleifenden nutzen sich ab, da sie im jüngeren Alter dünner sind kann man ein Verhältnis zwischen dem Durchmesser des Wurzelendes und dem Schleifende errechnen, liegt der Wert bei 1, also ist der Durchmesser nahezu gleich ist der Keiler etwa 8 Jahre alt.

 

In freier Wildbahn werden Wildschweine etwa 10 Jahre alt, in Wildparks können sie bis zu 20 Jahre alt werden.

 

K   Designed by beesign wien