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Heute (also der Tag an dem ich das schreibe) hab ich erfahren, das mehr Leute hier lesen als ich dachte... gar erwartete...

... unergründlich sind die Wege des Internets :) 

 

Ok. hab grad ein bissel Zeit.

Bevor wir uns mit den Boviden beschäftigt haben, musste noch das "Restreh" dran glauben.
 

Die Geweihgehörn-Entwicklung.


Also beim Bock sprechen wir von Gehörn obwohl es ein Geweih ist. Ich habe versucht mal zu recherchieren, warum der Bock ein "Gehörn" trägt. Häufigste Antwort: "Isso!"

 

"Isso" ist bekanntlich die Abkürzung für "Ich Schrei SOnst" , und meine ganz eigene Vermutung ist einfacher und vielleicht deshalb unglaublich genial ;-) : 

"Eigentlich heißt es beim Bock auch Geweih" aber ein Jungjäger im Prüfungswahn hat sich damals verschrieben und seit dem heißt es eben "Gehörn". 



Ok, Fakt ist: schon im ersten Jahr entwickelt der Bock ein Erstlingsgehörn. Mit gut 7 Monaten isser damit fertig und weil es ihm zu klein ist, stößt er es auch bald wieder ab. Worauf hin er gleich danach wieder ein neues schiebt. Abgesehn von Ernährung und Nährstoffen, sowie allgemein gesundem Lebensumstand hängt das Gehörnwachstum noch von äußerlichen Einflüssen und dem Umgang mit seinen "Kronjuwelen" ab. Werden letztere verletzt, kann durch den dadurch gestörten Hormonhaushalt das Wachstum / Abwerfen nicht mehr gesteuert werden und es bildet sich das "Perückengehörn". Dabei wächs das Gewebe zur Gehörnbildung unaufhörlich weiter und bildet eine "Perücke", teilweise verdeckt sie später sogar die Lichter (die Augen).  Diese Tiere kommen immer elendig ab! Nachdem sich also so ein Böckchen dem Genpool quasi entzogen hat, ist es für uns auch ein definitiver Abschußbock - erlösen sollten wir das Tier.

 

Äußerliche Einflüsse:

Stangenbruch , eher durch Kämpfe mit Rivalen als durch Brombeeren bedingte Unfälle, oder Verletzungen durch Insekten können z.B. das Blasengehörn entstehen lassen.

Das Korkenziehergehörn ist wohl eher genetisch veranlagt ...
hat also keine gesundheitlichen oder äußeren Gründe.

 

Und ... fragt mich doch mal in 30 Jahren welche Gehörne mir selbst alle untergekommen sind. Hier verweise ich mal auf unser Lehrmaterial, denn ohne weitere Bilder macht das hier wenig Sinn .

 

Jetzt noch etwas wichtiges:

Alte Böcke werfen zuerst ab und verfärben zu letzt
Junge Böcke werfen zuletzt ab und verfärben zuerst


Bei Ricken und Schmalrehen ist das ähnlich
wegen der Tracht, diese benötigt Energie und diese wird dann eben nicht in ein neues Fell investiert (erklärt sich so der Mensch) :

Ricken verfäben zu letzt
Schmalrehe verfärben zuerst

 

 

Obwohl es nicht ganz in den Tag paßt, weil es doch eher am Rande besprochen wurde, abe zum Reh dazu gehört füge ich da hier mit ein:

 

Muffelfleck, das ist ein weißlicher Fleck über dem Windfang, hat nicht jedes Reh, kommt aber vor. Früher sprach man dem zu, es handle sich bei dem Träger um ein junges Reh. Ist aber Quatsch, sondern eher eine genetische Frage.


Schwarze Rehe
, gibt es, für die Prüfung heißt es dann "bei uns selten" .... aus persönlicher Erfahrung weiß ich aber, sooo selten sind die nu auch wieder nich.
Aber eine besonders hohe Anzahl schwatter Rehe findet sich im nordwestlichen Deutschland, genauer westliches Niedersachsen. hier kann ich sagen, jepp, da ist das keine Seltenheit, im Winter kann man quasi in jedem Sprung diese Laune der Natur sehen.
Allerdings, wenn man schwarze Rehe immer schön "wegballert" muss man sich auch nicht wundern, wenn man lange Zeit keine sieht. Erhällt man sie etwas länger, so das sie sich auch vermehren können, kommt immer wieder mal ein schwarzes hervor und belebt ja nun auch die wunderbare Vielfalt.

Weiße Rehe
gibt es auch, aber nun wirklich ganz selten. Ob alle Albinos sind? 

Hier mal ein Filmchen dazu:

 

Wir sprachen dann auch mal davon, das Rehe auch mal Grandeln haben können. Naja, der Hinweis verlor sich relativ schnell wieder, aber da das nun wirklich eine Besonderheit darstellt und ich weiß wo so ein Schädel liegt, der eine ! Grandel hat, hab ich mal ein Foto gemacht, damit man mal davon eine Vorstellung bekommt.


 

 

So,

Boviden

Ich bin der Meinung das man erstmal ein paar allgemeine Dinge zusammenfaßt, dann lernt sich der Rest einfach schneller :

alle Boviden:


haben 32 Zähne

 

haben wenn dann einen Kopfschmuck aus Hornmasse = Hörner , nix Knochen  - merken , wichtig!

haben deutlich gespaltene Schalen, ihre Fährten zeichnen sich durch dei mittlere Trennschicht zwischen den Schalen deutlich ab

haben eine Gallenblase !!!

 

Was kann man noch zusammenfassen? 
 

- Gemsen, Steinböcke und Wisente haben beide Geschlechter immer Gehörne
 

- bei Muffelwild kann das weibl. Stück kleine Hörner haben . muss aber nicht.
 

- bei Gams, Muffel und Steinwild läßt sich an den Jahresringen das Alter feststellen, deshalb braucht man dazu auch nie einen Unterkiefer auslösen.
  und noch etwas natürlich... das Geschlecht ;-) 

- Steinwild und Wisent ist ganzjährig geschont

- Gams- und Muffelwild benötigen beide um die 44 Monate bis zur Vollständigkeit ihrer Gebisse
Genauer: Gams: 40-48 Monate und Muffel: 45-45 Monate


Fangen wir mal mit unserem größten jagdbaren Wild an, das ist das Wisent.

Natürlich ganzjährig geschont.
Aus einem kleinen, in gefangenschaft lebenden Bestand in Polen von 50 Stück wurde bis heute soweit gezüchtet, dass von einem kleinen freilebenden Bestand in Deutschland (10St.)  bis zu nenneswerten Beständen in Polen ( im Naturreservat Białowieża) und dem Kaukasus (so um die 450 St.) - es geht also bergauf mit diser Tierart.
Es hat soagr schon mal mehr gegeben, aber politische Wirren am Ende der Sowjetunion ließen die Stückzahlen um 2/3 sinken.

 

Quadratisch, praktisch - riesen groß:
So ein Stier kann bis zu 3m lang und knapp 2m hoch werden. Kühe bleiben erheblich kleiner.
Aufgebrochen wiegt so ein Stir bis zu 900kg ...

Kleiner Hinweis am Rande
1) 2013 wurden nach Jahrhunderten die ersten zwei in freier Wildbahn geborenen Winsentkälber in Deutschland gesichtet

2) das Wildtier des Jahrs 2014 ist der Wisent ....

Gamswild

Von den Körpermaßen könnte man sagen, das Rehwild der Alpen, beide Böcke werden etwa 90- 130cm lang und ihr Widerrist um 70cm hoch, gut, die Gams schafft auch manchmal 80cm Höhe und der Rehbock hat eher einen Spielraum von 60-70cm, aber so bekommen wir ein Gefühl für die Größe.

Das auffälligste Merkmal sind die Krucken, bei männli. Tieren sind sie eher rundlicher, fast 180° gekrümmt und der Schlauchquerschnitt ist eher kreisrund, bei weibl. Stücken ist die Krümmung nicht so stark ausgeprägt, vielleicht nur 90-135°, und der Schlauchquerschnitt ist oval.
Was nicht heißen soll, dass es nicht auch geißkruckige Böcken und bockkruckige Geißen geben würde... alles schon da gewesen.

Im sozialen verhalten bleiben hier auch weibliche Tiere mit ihren Kitzen zusammen (sowas nennt man dann Scharwildrudel), währen jüngere Böcke kleinere Rudel bilden. Zur Brunftzeit erfolgen erbitterte Kämpfe zwischen den Böcken und das Stresspotential ist für sie sehr hoch. So mancher Bock stürzt ab oder überlebt die völlige Verausgabung zur Brunft nicht. Maxmimal werden die Böcke 10 Jahre alt, Geißen dagegen 15-17 Jahre.

Ihr Vorkommen beschränkt sich im wesentlichen auf die Alpen, aber im Hochschwarzwald und auch in Sachsen gibt es kleinere Populationen, die dort ausgesetzt wurden.

Gams äugt und windet hervorragend, es ist deshalb auch sehr schwierig im Hochgebirge nah heranzukommen.

 

 

Muffelwild

- das Wildschaf - Ein Importschlager aus Kosika und Sardinien. Bestände gibt es in Deutschland in Thüringen, früher auch im Harz und sogar in Lippe haben wir vielleicht noch etwa 50St, (Schieder / Lüdge) und Richtung Altenbeken / Feldrom.

- Widder ( Mufflon) werden etwa 135cm lang und 75-88cm hoch  , weibliche Schafe sind etwas in allem um die Zahl 10-15 kleiner, also ca 120cm lang, 66- 75cm hoch und um die 40kg schwer.

 

Die Schalen des Mufflons sind spreizbar und so ist es möglich, dass sie sich besser auf den Steinen halten können.

 

Die Lebensweise; Muffelwild bildet größere Rudel, angeführt von einem Leitschaf. Ältere Widder leben bis zur Brunft eher allein. Streitigkeiten in der Brunft werden eher mit den Vorderhufen durchgeführt, selten mit den Hörnern... wie wir aber hörten, können sie damit schön vor Zaunpfähle rennen....

 

 

Steinwild

 

Steinwild ist deutlich größer als Muffelwild und ein kräftiges Tier, männliche Stücke werden bist zu 120kg schwer. Ausschließlich im Hochgebirge lebend ist es an diese unwirklich Welt angepaßt. Die Hörner, bzw. die Schläuche sind vom Aufbau her dreieckig und werden bis 1m lang. Sozial leben beide Geschlechter getrennt, während die Steinböcke so schlau sind, vor der Brunft ihre Streitigkeiten zu klären.

 

Bestandseinbrücke gibt es deshalb, weil der Aberglaube mächtiger ist als der Verstand. Beszoarsteine (gibt es übrigens auch beim Gamswild), bestehend aus Haar, Harz und unverdaubaren Nahrungselementen, waren neben dem Herzkreuzerl sehr beliebt. Letztere sollten den Wilddieb unverwundbar machen... meiner Meinung hatten sie nicht mit dem Erfolg der Bleikugel gerechnet... wie leichtsinnig.

 

 

 

 

K