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Jagdliches Brauchtum


ursprüngliche waren dies Bräuche der Jägerzunft und dienten unter anderem der Wertschätzung des Wildes und dem Zusammenhalt der Jäger.

Dazu gehört auch die Jägersprache oder auch Weidmannssprache, eine bildhaft beschreibende Sprache mit der sich die Jäger verständigen und ihre Angelegenheiten spezifiziert beschreiben können.
(an dieser Stelle mal ein Hinweis, das bloße Vokabeln üben macht wenig Sinn, setzt es einfach ein und ihr werden verstehen, warum diese Sprache recht nützlich ist.)


Weitere Brauchtümer sind:
- Bruchzeichen
- Legen der Strecke
- Behandeln des Wildes und der Trophäen
- Gebräuche die sich nach der Jagd anschließen, alte Tisch- u. Trinksitten, Ausrufen des Jagdkönigs...

Natürlich gehört auch das Jagdhornblasen dazu,
die wichtigsten Hörner wären das "Fürst Pless Horn" und das "Parforce Horn"

Man unterscheidet dazu unter anderem
Jagdleitsignale ::
       - Hahn in Ruh
       - Treiber in den Kessel
       - Jagd vorbei


Todsignale ::
      - Sau tot
      - Reh tot
      - Hirsch tot ...

Allgemeine Signale: z.B. Aufbruch zur Jagd - Zum Essen - Jagd vorbei


Lauschen kann man dem ganzen hier: http://www.youtube.com/playlist?list=PL17771738C928F033


Sie dienten der Verständigung und teilweise werden diese Signale noch heute verwendet um z.B. Treib / Drückjagden zu steuern bspw. "Hahn in Ruh"


Unter Trophäen versteht man z.B. :
- Geweihe / Gehörne
- Schnepfenbart und Malerfeder
- Grandeln
- Gams / Wildschweinbärte / Bärte anderer Schalentiere
- Decken / Schwarten
- Waffen des Wildschweinkeilers, gelegentlich auch der Bachen

Diese Brauchtümer zu pflegen hat auch heute eine große Bedeutung,
es lehrt uns immer wieder die Achtung vor dem Wild. Dabei ändern sich aber auch manche Prioritäten, manche Brüche z.B. werden eher weniger notwendig sein, die moderne Technik ersetzt sie.


Wo wir gerade bei Brüchen sind:
Bruchzeichen sind sehr alte "Kommunikations" und Hinweiszeichen die aus Zweigen erstellt werden.


Folgende Bruchzeichen sind etwas wichtiger::

Anschussbruch:

Markiert den Anschuss, ist halbarmlang, unbearbeitet und in den Boden gesteckt.
(Freude bei gefrorenem Boden, heute besser farbige Bänder, Taschentuch etc. )


Fährtenbruch:

Markiert die Fluchtrichtung angeschossenen Wildes, viertelarmlanger Bruch auf den Boden gelegt und mit kleinem Querbruch "geäftert", also ääh...  seitlich angelegt.

hierbei folgende Varianten:

a) männliches Wild :: unnatürliche Spitze zeigt in Fluchtrichtung.
b) weibliches Wild :: natürliche Spitze zeigt in Fluchtrichtung.
c) Fluchtrichtung unbekannt: doppelt geäftert (2 kleine Querbrüche).

(Sollte man kennen, wobei empfohlen wird, heute nicht mehr auf der Fährte herumzutrampeln und den Hund arbeiten zu lassen)


Weniger wichtige Brüche (heute)

Hauptbruch:

deutet z.B. auf irgendetwas Wichtiges hin vielleicht auf einen Anschuss. Ist armlang und auf der Oberseite des Mitteltriebes befegt (befegt => ohne Äste und Blätter) .

Leitbruch:

Aufforderung, der gewachsenen Spitze zu folgen (oft in Verbindung mit Standplatzbruch), ist halbarmlang und befegt.


Standplatzbruch:

Markiert den Standplatz (Schützenstand bei Gesellschaftsjagd), armlang mit Ausnahme der Spitze abgeastet in den Boden gesteckt.


Wartebruch:

Aufforderung, an der Stelle zu warten, zwei  halbarmlange, unbearbeitete Zweige, über Kreuz auf den Boden gelegt.


Warten aufgegeben.


Der Wartende hat sich in Richtung der Winkelhalbierenden der gewachsenen Spitzen entfernt.
(Ähhhmm... erklär das mal via SMS :) )
 

Warnbruch:

Warnung vor einer Gefahr (z.B. gebrochene Leitersprosse), mindestens armlang, mit Ausnahme der Spitze abgeastet und rundum befegt, zu einem Kreis gebogen und aufgehängt (gut sichtbar).



Traditionelle Brüche zum Brauchtum (wichtig)

Inbesitznahmebruch:

Zeichen, dass Wild in Besitz genommen wurde. Kleiner Bruch auf der linken Körperseite des Wildes.

a) männliches Wild:: unnatürliche Spitze zeigt Richtung Haupt,
b) weibliches Wild:: natürliche Spitze zeigt Richtung Haupt.

Schützenbruch:

Anerkennung für den erfolgreichen Jäger. Kleiner Bruch, der durch den Jagdleiter auf dem Hut oder auf der blanken Klinge mit dem Gruß "Weidmannsheil"  überreicht und  wird vom Schützen mit der Erwiderung "Weidmannsdank" angenommen und an die rechten Hutseite gesteckt.


Dazu gehört i.d.R. bei allem Schalenwild auch der letzte Bissen,
als Respekt vor der Kreatur wünscht man ihr damit, dass sie in den "ewigen Jagdgründen" stets genug Nahrung finden möge.



Nach Recherche gibt es dann noch den

Trauerbruch:

Zu Beerdigung eines Weidmanns wir von den anwesenden Jägern ein mit der Unterseite nach außen gewendeter Zweig  an der linken Hutseite befestigt




Strecke legen::
Das Wild wird in einer bestimmten Formation gelegt, stärkstes Stück zuerst, danach die schwächeren.
also Rothirsch, Rottiere, Damhirsch, Damtiere, Schwarzwild (m) , Schwarzwild (w), Rehbock, Ricke, Füchse...
Die Bilder dazu verkneife ich mir, soweit sollte es jedem klar sein.

Für die ausgesprochene Niederwildjagd fängt man mit dem Füchsen an.
Auch hier, immer die stärksten Stücke zuerst.

Heute werden aber zu meist gemsichte Jagden durchgeführt.


Soviel zunächst zum Brauchtum

Schusszeichen

 

 Dazu vorweg, hier ein Link zu einem Artikel, der es wert ist gelesen zu werden , vom Bayrischen Jagdverband :

http://www.jagd-bayern.de/fileadmin/_BJV/Jagd_In_Bayern/jib_2011_05/JiB_5_11_Praxistipp_Anschuss.pdf

 

Und hier klicken für Filme.

 

In der Jagdpraxis kommt es ja nun vor, dass auch auf Schalenwild geschossen wird.
Bei Treffern haben insbesondere Rehe ein wiedererkennbares Bewegungsmuster, dies nennt man Zeichnen,

Der Bock zeichnet durch steiles aufsteigen/aufspringen an, dass er einen Lungentreffer hat,
- wor können also an verschiedenen Bewegungsmustern erkennen, wo tatsächlich die Treffpunktlage ist.
Das ist wichtig, denn mitunter hängt eine Menge davon ab, das Stück weidgerecht abfangen zu können, die Nachsuche zu dirigieren oder noch viel früher, den nächsten Schuss rasch anzutragen.

Das dumme ist nur, man muss unbedingt die Augen auf lassen bei Abgabe des Schusses, damit man diese auch erkennt. Was gar nicht so einfach sein soll.


Fangen wir zunächst mit den Schusszeichen an, die nicht direkt das Wild betreffen:

- Kugelschlag -> nennt man den Auftreffpunkt wo die Kugel einschlägt, je nach Art erzeugt das einen unterschiedlichen Klang nach dem "Knall"

- Kugelriss -> nennt man den Ort an/in den die Kugel ins Erdreich geht, je nach dem wie flach die Schussbahn ist, kann das sogar einen kleinen Graben ziehen.


- Pirschzeichen (nicht verwechseln!!) dies sind die Spuren die das getroffene Wild selbst verursacht:
   - Schweiß , seine Färbung gibt Aufschluss über den Treffer::
      -> sehr hellrot und sehr schaumig ==> meist Lungenschuss
      -> hellrot und etwas schaumig ==> meist Herz/Lunge
      -> dunkelrot ==> Leber
      -> sehr dunkelrot ==> Milz
   
   - Schnitthaar ist Haar welches durch die Kugel aus der Decke gestanzt wurde
   - Risshaar ist Haar, meist durch Streifschuss etc., welches auch die Haarwurzeln enthällt
   - Knochensplitter & Zahnteile
   - Eingriffe sind die Fährten, welche durch den Schreck das Wild flüchten lassen, welches dann mit seinen Schalen besonders tiefe Abdrücke entstehen läßt
   - Ausrisse sind die Formen des flüchtenden Wildes, die Schalen spreizen sich z.B. bei hoch flüchtigem Wild



- Zeichnen , das nennt man ... ach beschrieb ich oben schon. Die Definition : es ist Reaktion von beschossenem Wild auf den Einschlag des Geschosses::

    -> Hochblattschuss
        --> steiles aufspringen, kurze Flucht => Lungentreffer
       
    -> Tiefblattschuss
        --> eher tiefe Flucht, mit wenig steilem Spingen => Herztreffer
        das Tier zieht oft geduckt weg
       
    -> Leber / Milz
        --> Tier zieht mit krummen Rücken langsam weg
       
   
    -> Weidwund
        --> Tier bildet krummen Rücken und tritt nach hinten aus
        in diesem Falle ist das Tier "krank" werden zu lassen, Wartezeit durchaus 8-12Std.
        schweiß offt mit Pansen/Gescheideinhalten ( grünlich) durchsetzt, Pansen gröber, Gescheide feinere Partikel
       
    -> Nierenschuss
        --> Tier sackt hinten zusammen, ggf. lautes Klagen, relativ rascher Tod
       
    -> Krellschuss
        --> Tier geht sofort zu Boden, soforties Repetieren ! Denn die eintretende Lämung kann nur kurzfristig sein, wenige Sekunden später könnte es wie völlig gesund flüchten
       
    -> Laufschuss
        --> Vorderlauf => kaum Einschränkung in der Motorig,
        --> Hinterlauf => größere Einsschränkung
        ---> Pirschzeichen = Röhrenknochen
   
    -> Äser / Gebrechschuss
        --> sind die schlechtesten Treffer, das Tier, sofern es nicht bald gefunden wird, verendet meist qualvoll, verdursten / Verhungern
        --> man provoziert keinen Kopfschuss um genau das zu verhindern
        --> Auch der Trägerschuss verbietet sich daher
       
    -> Drossel / Schlundschuss
        --> tödlich aber qualvoll
       
       
Es folgte am Kurstag noch ein Film über den sicheren Umgang mit der Waffe im Auto/Revier/ bei Drück- und Treibjagden, auf dem Hochsitz etc. ... Sehr aufschlußreich wurde erklärt, was man alles falsch machen kann. Dabei entstand folgender ...

Spruch des Tages: Schusshartes Stöckelwild


 

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