Jäger sind verantwortlich für das von ihnen abgegebene Wild an dritte!
Wild ist nicht immer gesund, als Jäger begegnet man in der freien Wildbahn eben doch allerlei Dingen, über die man Kenntnis haben muss.
Parasiten, Verletzungen, Bakterien und Vieren setzen auch dem Wild zu.
Das fängt schon beim Ansprechen an, ist das Wild in seinem Verhalten auffällig, muss man von da an wachsam sein. Krankes Wild ist zu schießen, allein schon mit dem Hintergrund die weitere Ausbreitung einer Krankheit ggf. zu verhindern oder das Tier von weiteren Qualen zu erlösen.
Manche Krankheiten sind von Wild auf den Menschen übertragbar, auch von Mensch zu Wild. In diesen Fällen sprechen wir von Zoonose. Also ist der Schutz und das Wissen im Umgang mit Krankheiten erforderlich. Bspw. die Eier des kleinen Fuchsbandwurmes sind so klein, dass man sie durchaus einatmen kann - Vorsicht also beim Abbalgen- der Wurm ist auf den Menschen übertragbar und kann tödlich sein.
Wildbret ist nur dann an dritte abzugeben wenn es einwandfrei genusstauglich ist. Das bedeutet auch in einem optisch ansprechendem Zustand, möglichst frei von schädlichen Keimen und Bakterien und von gesunden Tieren.
Wild erkankt entweder belebt oder unbelebt durch :
Vieren, Bakterien, Parasiten oder Pilze
(Eselsbrücke: 4 Beine stehen im Dreck)
Viren::
- können sich nicht selbstständig vermehren, sie benötigen dazu eine Wirtszelle, deren ursprüngliches Erbgut zerstört wird und durch das des Virus ersetzt wird
- besitzen keinen eigenen Stoffwechsel, keine Zellstrucktur, es handelt sich dabei um infektiöse Partikel
- Viren können zu einer Erkrankung fürhen, müssen es aber nicht. Sie befallen manchmal einzelne Organe oder den gesamten Organismus
Bakterien::
- vermehren sich durch Zellteilung selbstständig
- besitzen eigenen Stoffwechsel, besitzen Zellmantel
- Bakterien umgeben uns eigentlich überall, manche sind lebensnotwendig, andere krankheitserregend
Parasiten::
Parasiten sind Organismen und leben von oder durch anderen Organismen
- ecto , Lebewesen, die von außen auf den Wirt einwirken -> z.B. Zecken
- endo, Lebewesen, die von innen auf den Wirt einwirken -> z.B. Würmer
Tollwut::
- Viruserkrankung
- Befall des Gehirns
- Verhaltensstörungen
- starker Speichelfluss, oft schaumig, <-- hauptsächlicher Übertragungsweg der Vieren
- Scheuerstellen am Kopf
- gilt als in Deutschland ausgerottet , kann aber über andere Länder wieder eingeschleppt werden
- Fuchs gilt als häufigster Überträger, andere Tiere aber möglich
- Inkubationszeit 1-3 Monate, auch Jahre möglich
Zoonose !!
Die Krankheit verläuft immer tödlich, bei Menschen in frühen Stadien evtl. heilbar.
Die Krankheit kennt zwei Ausprägungen , die "tolle" (aggressive) Wut und die stille (ruhige) Wut.
Pseudowut, Aujeszkysche Krankheit (AK)::
- Viruserkrankung
- Überträger Schweine, können geimpft werden
- übertragbar auf Hunde, können nicht geimpft werden
- wird übertragen durch Schweiß (bei Nachsuche z.B.) oder Abgabe von rohem Schweinefleisch an Hunde
- Inkubationszeit 3-6 Tage
- Verlauf der Krankheit sehr aggressiv, meist tritt Tod nach 3 Tagen ein, bis dahin ist der Hund sehr ruhelos, verändertes Verhalten
- ähnliche Syptome wie bei Tollwut
- nicht auf Menschen übertragbar
Schweinepest::
- zwei Arten bekannt, europäische Schweinepest und afrikanische Schweinepest
- hoher Verbreitungsgrad
- hohe Schäden in der Schweinemast / Zucht
- bei Auftreten werden ganze Höfe gekeult
- Kontaminierte Zonen werden für jede Person gesperrt, Ausnahmen Veterinäre und Personen mit Sondergenhemigungen
- Mensch erkrankt nicht, trägt aber zur Verbreitung bei, bspw. über Kleidung, Fahrzeug
- Überträger auch Mäuse, Ratten und Katzen, sowie Wildschweine
- afrikanische Form besonders hartnäckig und aggressiv
- anzeigepflichtige Seuche
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Merkmale:
- Blutungen an allen Innereien möglich, teilweise sehr blutrot, muss aber nicht immer so deutlich sein
- Nieren und Harnblase (innen) und Kehldeckel weisen meist kleine, punktförmige Blutungen auf
- Milz hat wenn befallen am Rand, auffällige erbsengroße Blutung
- Lymphknoten können ebenfalls bluten, man darf dabei aber nicht verwechseln, das Lymphknoten auch besonders im Bereich des Anschusses ebenfalls oft bluten. Dies können also Anzeichen für eine Erkrankung sein, müssen es aber nicht.
Zwei mögliche Krankheitsverläufe
- junge Schweine -> die verläuft Krankheit akut
- altere Schweine -> die Krankheit verläuft oft chronisch
Beschossene Stücke, die befallen sind, sind komplett samt Innereien abzugeben und entweder der unteren Jagdbehörde zu melden, dem Amtstierarzt zu melden und oder dem Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt des (in unserem Fall) Kreises Lippe abzugeben.
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