Wiederholung und Übungsfragen
Unser Dozent hat dabei so seine eigene Note und gibt Antworten vor, die durchaus zum Nachdenken anregen.
Nachdenken aber im Sinne von a) mal um die "Ecke" denken, denn es ist nicht nur die einfache Vorbereitung auf die schriftliche oder mündliche Prüfung sondern eben auf die Zeit wenn / falls wir den Jagdschein in den Händen halten. Was kann alles passieren und wie sieht dann die rechtliche Situation aus.
... und b) um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen ... nun , es bringt schon seinen Spaß wenn Termine sehr offensichtlich falsch genannt werden und dann doch verwirren können. Da muss man schon mal wissenfest sein :-)
Für gewöhnlich ist Recht ja so was von trocken, dagegen kann man Staub noch auswringen. Aber eben diese Beispiele geben der ganzen Sache Saft.
Dozent : "Stellen Sie sich mal vor , sie laden zu einer Gesellschaftsjagd auf einen Maisschlag ein, worauf müssen Sie als Jagdleiter achten?"
Kursteilnehmer: "Ich mache nix ohne meinen Anwalt!"
Dozent zeigt auf sein Gegenüber: "Da sitzt doch ihr Anwalt."
Kursteilnehmer : "Ein Grieeeche??? "
Der Kurs trommelt mit den Fäusten auf den Tisch und lacht sich schlapp.
Fazit, aus dem Stehgreif wissen wir ganz grob worauf wir achten müssen, aber in einer Minute erklärt stehen wir ganz schön auf dem Schlauch.
Also, Sicherheitsbelehrung, Vorzeigen lassen der Jagdscheine - schon mal ganz gut.
Anstellen der Schützen - wir denken noch zu kompliziert, nun ja ... woher sollen wir denn auch jetzt schon die Erfahrung haben?
Natürlich sollten wir die Ansteller verwenden, Leute die die örtlichen Gegebenheiten kennen und die Schützen einweisen.
Die Ansteller sollten die Plätze sogut kennen, dass sie die Kugelfänge und Sicherheitsbereiche erklären können.
Es folgt für die Zukunft noch ein Hinweis, es macht Sinn auf Einladungen bereits die Sicherheitsbelehrung zu drucken, diese später noch einmal vorzulesen, somit ist der Jagdleiter nach Kontrolle der Jagdscheine bestens vorbereitet.
Andere Fragen des Abends, z.B. warum die Jagdzeit im Mai auf Schmalrehe möglich ist und warum ausgerechnet dieses Jahr die Sache so seine Probleme mit sich bringt.
Normaler Weise setzen die Ricken im Laufe des Mai's, sie gehen bis dahin also dick und sind von Schmalrehen allein schon deshalb gut zu unterscheiden. Als zweites deutliches Merkmal sieht man die im Mai besonders stark gefüllte Spinne, das Gesäuge.
Aber, der Winter war im Grunde keiner, Nahrung gab es reichlich und so gab es ideale Lebensbedingungen für das Rehwild. Es sieht alles danach aus, als wenn das Wild sich nicht an den Kalender hällt und wesentlich früher mit Brut & Setzzeiten beginnt.
Und die Flora ist auch sehr früh, Gräser wachsen schnell und hoch, gehen wir mal davon aus, dass die Spinne nicht leicht zu erkennen sein wird.
Also Folge dieser Gegenbenheiten heißt es als besonders gut hinschauen und sich wie immer absolut sicher zu sein oder... auch das wie immmer, im Zweifel einfach den Finger gerade lassen.
Denn... das Erlegen eines führenden Stückes ist eine Straftat!
Nun, ein Tehma könnte noch die neue gesetzliche Möglichkeit für private Grundstücke sein, diese befrieden zu lassen.
Hierbei ist es also Privatpersonen möglich, ein Antrag auf Befriedung ihrer jagdbaren Flächen bei der unteren Jagbehörde zu stellen. Gilt natürlich nur für gemeinschaftliche Jagdbezirke.
Diese Privatpersonen können den Antrag natürlich nur aus ethischen Gründen stellen, besser, sollten denn sonst gibt es ja keinen Grund. Diese ethischen Gründe einzuhalten ist allerdings eine lebenslange Herausforderung und auch an Wildschäden werden diese Grundfläche beteilig, nun, an den Kosten, selbst können sie keinen Wildschaden geltend machen.
Was mich aber dazu beschäftigte, was ist dann mit Seuchenschutz? ASP ist im Anmarsch , Wildschweine könnten diese Flächen als Ruhebereich empfinden, was der Befriedungsethiker zweifellos wünscht. Und drum herum gibt es Schweinezucht Betriebe.
Wenn die Afrikanische Schweinepest also da ist, bieten diese befriedeten Flächen besonderen Schutz den Tieren die mit aller Wahrscheinlichkeit in dem Bezirk die größte Verbreitungsgefahr bilden.
- Wer räumt da die Kadaver weg?
- Wer kommt für daraus resultierende Schäden auf?
Wie fatal das ist - ob sich das auch die Befriedungsethiker gewünscht haben?
Dies war der letzte Unterricht im Jagdrecht,
Dank an Herrn R. - Respekt für den anschaulichen Unterricht vor 58 Teilnehmern - so zum ersten Mal
Wirklich gut gemacht!
Zunkünftige Kurse dürfen sich freuen!